Steinbruch OTTERBEIN

Hintergrundinformationen zum Rohstoffsicherungskonzept

(Stand: Juni 2020)

Die Zement- und Kalkwerke Otterbein GmbH & Co. KG betreibt in vierter und fünfter Generation südöstlich von Müs einen Kalksteinbruch. Der gewonnene Rohstoff Muschelkalk wird vor Ort zu hochwertigen Kalken, Zementen sowie Putzen und Mörteln veredelt. Die Produkte werden u. a. im Bausektor, im ökologischen Hausbau, in der Denkmalpflege, in der Trinkwasseraufbereitung, Luftreinhaltung sowie in der Landwirtschaft eingesetzt – der Großteil wird in der Region abgesetzt.

Das derzeit genehmigte Rohstoffvorkommen weist nur noch begrenzte Kalksteinmengen in der benötigten Qualität auf. Eine Erweiterung des Steinbruchs ist daher notwendig, um unseren Standort zu erhalten und die Rohstoffversorgung in der Region weiterhin zu sichern. Unser Steinbruch ist treppenförmig angelegt. Durch geologische Erkundungen wissen wir, dass der benötigte Rohstoff nur auf den untersten Abbauebenen in Richtung Nordwesten in ausreichender Qualität und Menge vorliegt.

Um die Rohstoffgewinnung auf diesen untersten Ebenen fortsetzen zu können, müssen wir den Steinbruch um etwa 6,5 Hektar nach Nordwesten erweitern. So sichern wir für weitere 20 bis 25 Jahre nicht nur die Verfügbarkeit unserer hochwertigen Produkte für unsere Kunden, sondern auch rund 120 Arbeitsplätze bei uns und eine Vielzahl weiterer Arbeitsplätze bei unseren Partnerbetrieben in der Region sowie die stabilen Einnahmen für die Gemeinde von einem ihrer größten Gewerbesteuerzahler.

Steinbruch Erweiterung Beschriftet 2

Projektverlauf

Die Planungen für das Projekt stehen noch ganz am Anfang.
Im Vorfeld des formellen Genehmigungsverfahrens werden alle möglichen Auswirkungen des Vorhabens auf Mensch, Natur und Umwelt, Grundwasser und Gebäude durch Fachexperten gutachterlich geprüft. Auch sind detaillierte Konzepte für die Ausgestaltung des Abbaus und die anschließende Rekultivierung auszuarbeiten, um die Erweiterung im Einklang mit den örtlichen Gegebenheiten und der bestehenden Natur ganzheitlich zu gestalten. Die Untersuchungen münden in zahlreichen Gutachten zu Lärm- und Staubaufkommen sowie Erschütterungen, zu Hydrogeologie, zu Standsicherheit, Abbau- und Rekultivierung wie auch in einer Umweltverträglichkeitsstudie, artenschutzrechtlichen Prüfung u.v.m. Erste Voruntersuchungen für die Fachgutachten wurden im Q1 2020 aufgenommen. Nach Erfahrung des beauftragten Planungsbüros dauert die gutachterliche Prüfung, Bewertung und Ausarbeitung der relevanten Aspekte mehrere Monate, teilweise über ein Jahr.  Die Ergebnisse fließen dann in einen Genehmigungsantrag ein.

Erst wenn alle relevanten Gutachten und Unterlagen vorliegen, stellen wir den Antrag beim Regierungspräsidium Kassel. Nur wenn die behördliche Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass das Vorhaben die hohen Anforderungen erfüllt, kann eine Genehmigung erteilt werden.

Im Sinne eines sachorientierten Dialogs wird die Öffentlichkeit im weiteren Prozess fundiert über den aktuellen Stand des Projektes und die Ergebnisse aus den Fachgutachten informiert. In diesem Sinne fanden bereits erste Informationsveranstaltungen für die Gemeindevertreter, den Ortsbeirat, den Umweltbeirat und die Öffentlichkeit statt. Auch im weiteren Prozess wollen wir den Weg eines sachlichen Dialogs weitergehen. Ihre konstruktiven Vorschläge und Anregungen sind uns dazu willkommen.

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