Steinbruch OTTERBEIN

13.04.2021: Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Workout für Muldenkipper

13.04.2021: Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Workout für Muldenkipper

Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Workout für Muldenkipper

ZKW Otterbein setzt Rebuild bei Cat 772F fort

GROSSENLÜDER-MÜS (SR). 1.200 Meter immer wieder hin und her zwischen Ladestelle und stationären Brecher und dabei noch 50 Tonnen Muschelkalk befördern: Das hat nach 14.526 Betriebsstunden in zwölf Jahren Spuren bei dem Cat Muldenkipper 772F hinterlassen. Folglich musste sich die Zement- und Kalkwerke Otterbein GmbH & Co. KG eine Lösung einfallen lassen, wie sich die Leistungsfähigkeit der Baumaschine trimmen lässt. 2019 hatte der Betrieb bereits bei Zeppelin und der Niederlassung Hanau eine von Cat zertifizierte Instandsetzung seines Skw in Form eines 35-Tonners in Auftrag gegeben. Nun gab es eine Fortsetzung des Rebuilds aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte.

Dieser beinhaltete eine komplette Überholung des Muldenkippers zwischen Dezember und März, den Servicemitarbeiter von Zeppelin in der Werkstatt der Niederlassung Hanau durchführten. So wurden die Wintermonate genutzt, um den Skw einem grundlegenden Workout zu unterziehen und einen neuwertigen Maschinenzustand wiederherzustellen. Im Kern ging es darum, den Cat Dieselmotor, den Drehmomentwandler, Getriebe, Achsen und die Hydraulik instandzusetzen. Darüber hinaus wurden im Schnitt 7.000 Teile, insbesondere Schläuche, Antriebsriemen, Dichtringe, Dichtungen, Lager, Bedienköpfe, Kabel, Schalter und Instrumente ausgewechselt. Verschlissene Gelenkbolzen und Wellenlager wurden erneuert. Zentrale Produktverbesserungen flossen während der Generalüberholung ein. „Uns war es wichtig, dass Geräusche der Abgasanlage und Muldenheizung verringert werden, um unser vielfältiges Programm zur Lärmminderung, das von uns kontinuierlich im Sinne der Anwohner um den Steinbruch umgesetzt und weiterentwickelt wird, weiter voranzutreiben und das Geräuschniveau auf ein Minimum zu reduzieren“, weist Bernhard Pfohl, Leiter des Steinbruchbetriebs, hin. Nicht nur deswegen bringt der Rebuild eine Verbesserung im Hinblick für die Nachhaltigkeit mit sich. „Unser abgebauter Kalkstein ist sehr weich, sodass der Fahrzeugrahmen noch voll intakt und ohne Schäden war. Alleine deswegen wäre es auch eine Verschwendung von Ressourcen gewesen, die Baumaschine nicht mehr weiterzuverwenden. So können wir einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten“, äußert der Mitarbeiter der Zement- und Kalkwerke Otterbein. Hätte der Rahmen Risse ausgewiesen, wären diese im Zuge der Instandsetzung behoben worden.

Bevor die neulackierte Baumaschine wieder ihren Betrieb im Steinbruch aufnahmen wurden seitens Zeppelin mehr als 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Überprüft wurde das Ansprechverhalten, die Festbremsdrehzahl, aber auch Getriebe- und Lenkkupplungsreaktion und Betriebsdrücke. Ihr zweites Einsatzleben startet der Cat 772F mit einer neuen Seriennummer – auch das ist typisch für einen Rebuild, wie ihn Caterpillar und Zeppelin seit 2003 anbieten.

„Aufgrund der Erfahrungen der Generalüberholung in der Vergangenheit und bedingt durch den Kostenvorteil gegenüber einem Neukauf haben wir uns wiederholt für einen Rebuild entschieden“, nennt der Leiter des Steinbruchbetriebs als Argumente. Das Risiko hat sich das Unternehmen über eine entsprechende Garantievereinbarung absichern lassen. Denn Grundvoraussetzung ist, dass der Skw als Schlüsselmaschine störungsfrei läuft. „Durch die Garantie und einen Full-Service-Vertrag ist das Risiko gut abgedeckt und man kann vorrausschauend mit den Kosten kalkulieren. Es mag zwar sein, dass nicht die allerneuste Technik zur Verfügung steht, aber diese ist manchmal auch anfälliger für Störungen, was letztlich für die Generalüberholung spricht“, heißt es seitens des Unternehmens. Dieses weiß sich bei Zeppelin in guten Händen. „Serviceleiter Dominik Leber und Serviceberater Bernhard Hohmann haben uns professionell beraten und sind auf alle unsere Anliegen im Detail eingegangen“, so Bernhard Pfohl. Er erwartet sich die gleiche Lebensdauer wie die alte Maschine und genau so wenige Stillstände. Das sind dann wiederum knapp 14.000 Betriebsstunden, die sich beim Transport von Rohmaterial anhäufen.

Seit 2008 befördert der über 130 Jahre alte Gewinnungsbetrieb Muschelkalk mit Cat Muldenkippern vom Typ 772, der auf sechs Sohlen selektiv abgebaut wird. Inzwischen sind zwei komplett erneuerte Geräte damit beschäftigt, den durch Bohren und Sprengen gelösten Rohstoff, der teilweise auch durch Reißen gelockert wird, zum Brecher zu bringen.

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