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Fragen und Antworten

(Stand: Oktober 2022)

Mit dem nach­stehenden Fragen­katalog beantworten wir Ihnen Fragen zum geplanten Vorhaben "OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023", einem zukunftsweisenden Maßnahmenpaket für eine nachhaltige und emissionsarme Zementproduktion. Unser Ziel ist es, diese Fragen fundiert zu be­antworten, regel­mäßig zu ergänzen und Sie auf dem neuesten Stand der Ent­wicklung zu halten.

Haben Sie Ihr Thema nicht gefunden oder haben Sie weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns bitte: buergerfragen[at]zkw-otterbein.de

 


Bei dem geplanten Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ geht es darum, die Zementproduktionslinie bei OTTERBEIN zukunftsgerichtet durch verschiedene Investitionen weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der weiteren Reduktion von Luft- und CO2-Emissionen. Das Vorhaben trägt zum wichtigen Ausbau der nachhaltigen und umweltschonenden Zementproduktion an unserem Standort bei und ermöglicht wichtige Entwicklungsschritte zur Dekarbonisierung der Herstellungsprozesse.

Damit wird ein aktiver Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Gleichzeitig werden bedeutende Rahmenbedingungen geschaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Betriebes, die rund 130 Arbeitsplätze bei uns und eine Vielzahl weiterer Arbeitsplätze bei unseren Partnerbetrieben in der Region sowie die Verfügbarkeit von unseren hochwertigen und umweltschonend hergestellten Zementprodukten zukünftig erhalten.

Das Vorhaben bietet damit ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges „PLUS“ für Umwelt und Klima sowie für Wirtschaft und Arbeitsplätze in unserer Region.

Die nachfolgende Video-Präsentation gibt einen detaillierten Überblick über das Vorhaben (abrufbar unter https://youtu.be/kAtKUfNn-Pc).

Projektvorstellung: Otterbein Zement ECO-PLUS 2023

06.10.2022
Vorstellung unseres zukunftsweisenden Maßnahmenpakets für eine nachhaltige und emissionsarme Zementproduktion mehr Infos unter www.zkw-otterbein.de/ecoplus2023
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Das Vorhaben „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ ist eingebettet in bedeutende Megatrends unserer Zeit im Bereich Umweltschutz, Klimaschutz sowie Ressourcenschonung und leistet damit einen aktiven Beitrag für die zukunftsgerichtete Ausrichtung der Zementproduktion an unserem Standort.

Mit dem Vorhaben werden im Wesentlichen folgende Ziele verfolgt:

1. Reduktion der Luftemissionen im Rahmen der Zement-Klinkerproduktion
Hierfür ist an der Drehofenlinie bei ZKW OTTERBEIN die weltweit erstmalige Installation und Inbetriebnahme einer sog. HGF-SCR-Anlage (Heißgasfilter-Selective Catalytic Reduction-Anlage) vorgesehen, die einen Heißgasfilter mit einem Katalysator in einer Funktionseinheit kombiniert. Durch das neu entwickelte Abgasreinigungsverfahren können die Luftemissionen bei der Zementproduktion weiter deutlich reduziert werden. Dank des innovativen Anlagendesigns soll die HGF-SCR-Anlage dabei besonders nachhaltig, ressourcenschonend und hocheffizient arbeiten. Das neue System wird dabei zusätzlich zu den aktuell im Werk betriebenen Filter- und Umwelttechnologien installiert, wodurch ein weiterer bedeutender Ausbau der umweltschonenden Zementproduktion erreicht wird.

Die neuartige HGF-SCR-Anlage wurde in den letzten Jahren aktiv und gemeinsam mit einem weltweit renommierten Unternehmen für Luft- und Umwelttechnik entwickelt. Die geplante Anlage steht für einen innovativen Technologiesprung in der Luftreinhaltung und verspricht viele Vorteile gegenüber konventioneller Technik. 

Aufgrund des beispielgebenden Modellcharakters wurde die geplante Anlageninvestition für eine Förderung im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auserwählt. Nähere Informationen dazu finden Sie HIER.

Frderung UIP Vertikal a

Genehmigungsseitig ist in Bezug auf die Luftemissionen überdies eine freiwillige erhebliche Reduzierung der derzeitig genehmigten Grenzwerte für Ammoniak (NH3) und Schwefeldioxid (SO2) beantragt. 

 

2. Reduktion von CO2-Emissionen in der Zement-Klinkerproduktion
Hierfür ist die Errichtung einer sog. Anlage zur Kreislaufentlastung an der Drehofenlinie geplant. Diese sorgt für einen verfahrenstechnisch stabilen und energieeffizienten Ofenbetrieb bei einem gesteigerten Anteil eines CO2-reduzierten Brennstoffmixes anstatt fossiler Energieträger. Zur Brennstoffaufgabe und -dosierung wird in eine zusätzliche Andockstation für sog. Walking-Floor-LKW-Auflieger investiert. Aufgrund des wichtigen Beitrags zur Energiewende und der signifikanten zu erwartenden CO2-Einsparungen werden die Investitionsmaßnahmen zur „Senkung des Bedarfs an fossilem Brennstoff durch Kreislaufentlastung“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Frderung BMWK

In diesem Zusammenhang ist eine Erhöhung der genehmigten Einsatzrate für klimafreundliche Alternativbrennstoffe aus Biomasse von derzeit 60% auf bis zu 100% nach erfolgreicher Inbetriebnahme der HGF-SCR-Anlage und der Anlage zur Kreislaufentlastung geplant. Durch die Maßnahmen wird mit einer Einsparung von mehreren Tausend Tonnen CO2 pro Jahr gerechnet. Neben der thermischen Nutzung erfolgt dabei auch eine vollständige stoffliche Nutzung der eingesetzten biomassehaltigen Brennstoffe, wodurch zusätzlich natürliche Ressourcen geschont werden.

 

3. Reduktion des CO2-Fußabdrucks in der Zementproduktion
Geplant ist die Erweiterung der Genehmigung für die Trocknung und Vermahlung von Hüttensand zu Hüttensandmehl mit dem Ziel, den Einsatz dieser CO2-neutralen Zementbestandteile künftig zu steigern. Hierzu wird ein neuer Trommeltrockner aus hochfestem Stahl installiert. Durch die Erhöhung des Einsatzes von Hüttensand und Hüttensandmehl wird mit einer zusätzlichen Einsparung von mehreren Tausend to CO2 pro Jahr gerechnet. Überdies schont der Einsatz von Hüttensand als Kuppelprodukt aus der Stahlproduktion natürliche Ressourcen vor Ort.


Das neuartige HGF-SCR-Anlagenkonzept (Heißgasfilter-Selective Catalytic Reduction) wurde in den letzten Jahren aktiv und gemeinsam mit einem weltweit renommierten Unternehmen für Luft- und Umwelttechnik entwickelt. Die geplante Anlage steht für einen innovativen Technologiesprung in der Luftreinhaltung und verspricht viele Vorteile gegenüber konventioneller Technik. Die neue HGF-SCR-Anlage kombiniert einen Heißgasfilter mit einem Katalysator in einer Funktionseinheit. Dies ermöglicht eine signifikante Reduktion von Abgasemissionen über das geforderte Maß und sorgt dafür, dass die Anlage dabei hochwirksam und besonders ressourcenschonend arbeitet.

Bei der geplanten Anlage an unserem Standort handelt sich um die weltweit erstmalige Installation und Inbetriebnahme einer HGF-SCR-Anlage. Aufgrund des beispielgebenden Modellcharakters wird die großtechnische Umsetzung der geplanten Anlage im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert und begleitet. Nähere Informationen dazu finden Sie HIER.

Frderung UIP Vertikal a

Die wesentlichen Vorteile sind:

  • Hohe Verfügbarkeiten der Abgasreinigung sowie erweiterte Unabhängigkeit der Gasreinigung in Bezug auf standortbezogene Rohmaterialqualitäten. Dadurch lassen sich die Emissionswerte weit über das aktuell geforderte Maß reduzieren.
  • Signifikante Energie- und Ressourcenschonung. Durch das innovative Anlagenkonzept können die Katalysatorelemente im geeigneten Temperaturbereich betrieben werden, ohne dass eine gesonderte Aufheizung der Gase erforderlich ist. Dies spart gegenüber bisherigen Anlagenkonzepten wertvolle Energie und reduziert CO2-Emissionen. Durch die längere Standzeit der Katalysatorelemente wird ferner der Verbrauch wertvoller Metalle reduziert, die für die Katalysatorherstellung benötigt werden. Somit wird ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet.
  • Die Technologie erlaubt die Erschließung gänzlich neuer Anwendungsfelder, u.a. für völlig neue Anlagenkonzepte zur Dekarbonisierung der Zementindustrie. Die Technologie bietet damit viele Potentiale auf dem Weg zum umwelt- und klimaschonenden Umbau der Industrie. Bei erfolgreichem Projektverlauf hat das Verfahren Modellcharakter auch für die Glas- und Keramikindustrie.

Die folgende Abbildung zeigt eine Visualisierung der HGF-SCR-Anlage bei uns im Werk:

HGF SCR


Die derzeit im Werk betriebenen Umwelt- und Filteranlagen zur Abgasreinigung (u.a. hocheffiziente Entstickungsanlage, hochwirksamer Gewebefilter) entsprechen dem aktuellen Stand der Technik in der Zementindustrie. Die für unseren Betrieb vorgeschriebenen Grenzwerte werden damit sicher eingehalten und deutlich unterschritten. Dadurch ist bereits heute eine umweltschonende Produktionsweise nach dem derzeitigen Stand der Technik und ein hohes Schutzniveau für Mensch, Umwelt und Natur sichergestellt.

Die neue HGF-SCR-Anlage setzt neue Standards und erweitert den bestehenden Anlagenpark zur Abgasreinigung. Die bestehenden Umwelt- und Filteranlagen werden auch zukünftig weiterbetrieben, d.h. es wird mit der HGF-SCR eine zusätzliche Anlage zur hochverfügbaren Abgasreinigung und Luftreinhaltung installiert, die das heutige geringe Emissionsniveau nochmal weiter reduzieren wird.

Es handelt sich um eine neuartige, äußerst innovative Technologiekombination, die viele Vorteile gegenüber dem derzeitigen Stand der Technik erwarten lässt. Bei dem Anlagenlieferanten handelt sich um ein weltweit renommiertes und erfahrenes Unternehmen auf dem Gebiet der Luft- und Umwelttechnik. Die für die Luftreinhaltung verbauten Anlagenteile sind in anderen Industrieanwendungen erprobt. Im Vorfeld wurden vom Anlagenlieferanten umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, die eine sichere Funktionsfähigkeit der Technologie in unserem Werk erwarten lassen. Überdies wird die zugesicherte Funktionalität und Emissionsminderung durch den Anlagenlieferanten vertraglich garantiert.


Die Anlage zur Kreislaufentlastung sorgt für einen verfahrenstechnisch stabilen und energieeffizienten Ofenbetrieb bei einem gesteigerten Anteil eines CO2-reduzierten Brennstoffmixes anstatt fossiler Energieträger. Sie vereint eine auf die Drehofenlinie abgestimmte Luft- und Prozessführung und ist mit zusätzlichen hochwirksamen Gewebefilterelementen ausgerüstet. Zur Brennstoffaufgabe und -dosierung wird in eine zusätzliche Andockstation für sog. Walking-Floor-LKW-Auflieger investiert. Durch dieses ganzheitlich entwickelte Konzept ist es möglich die Energieversorgung des Zementwerks zukünftig verstärkt mit biomassehaltigen Energieträgern anstatt Kohle bewerkstelligen zu können.

Die folgende Abbildung zeigt eine Visualisierung der Anlage zur Kreislaufentlastung bei uns im Werk:

Anlage Kreislaufentlastung

Aufgrund der zu erwartenden signifikanten Einsparung von CO2-Emissionen und dem positiven Beitrag zur Energiewende in Deutschland wird das Vorhaben zur „Senkung des Bedarfs an fossilem Brennstoff durch Kreislaufentlastung“ gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Frderung BMWK


Aufbauend auf der guten Ausgangslage und dem niedrigen Emissionsniveau, das in Folge des umweltorientierten Investitionskurses der letzten Jahre erreicht werden konnte, führt das Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ nochmal zu weiteren erheblichen Verbesserungen im Bereich der Luft- und CO2-Emissionen.

Dies kommt in den Zielen zum Ausdruck, die mit dem Vorhaben verfolgt werden:

  1. Reduktion der Luftemissionen im Rahmen der Zement-Klinkerproduktion
  2. Reduktion von CO2-Emissionen in der Zement-Klinkerproduktion
  3. Reduktion des CO2-Fußabdrucks in der Zementproduktion

Die neuartige HGF-SCR-Anlage verspricht dabei eine hocheffiziente Reduktion der bei der Zementherstellung entstehenden Luftemissionen. Dank des neu entwickelten Abgasreinigungsverfahrens können die Luftemissionen bei der Zementproduktion weit über das geforderte Maß gesenkt werden. Genehmigungsseitig ist in Bezug auf die Luftemissionen überdies eine erhebliche Reduzierung der derzeitig genehmigten Emissionsgrenzwerte für Ammoniak (NH3) und Schwefeldioxid (SO2) beantragt.

Mit Blick auf die angesteuerte Dekarbonisierung der Herstellungsprozesse werden mit dem Vorhaben zudem mehrere tausend Tonnen CO2 pro Jahr eingespart: zum einen durch den Einsatz eines CO2-reduzierten Energiemixes statt fossiler Energieträger. Zum anderen durch den verstärkten Einsatz CO2-neutraler Zementbestandteile. Insgesamt stellt das Vorhaben dadurch einen wichtigen Entwicklungsschritt auf dem Weg zur CO2-freien und klimaneutralen Produktion dar.

Zum Hintergrund:
Bereits heute ist das Emissionsniveau bei ZKW Otterbein dank eines kontinuierlichen Umweltmanagements gering, die geltenden Grenzwerte werden eingehalten und häufig deutlich unterschritten. Verantwortlich dafür ist auch die Vielzahl an Maßnahmen und die erheblichen Investitionen, mit deren Hilfe wichtige Schritte zur umweltschonenden Zementproduktion am Standort gemacht wurden:

Die Emissionsdaten sind transparent unter dem folgenden Link einsehbar: https://www.zkw-otterbein.de/nachhaltigkeit/umwelt-energie/emissionsdaten


Alternativbrennstoffe sind Brennstoffe, die aus speziell aufbereiteten Materialien (bspw. nicht-recycelbare Produktions- oder Gewerbereststoffe) - häufig mit hohen Anteilen von CO2-neutraler Biomasse - auf Basis von strengen Qualitätsstandards und einer exakten Spezifikation mit Blick auf Biomassegehalt, Zusammensetzung, Heizwert, Feinheit usw. hergestellt werden. Alternativbrennstoffe müssen von ihrer chemischen Zusammensetzung sowie von der Materialbeschaffenheit festgelegten Qualitätskriterien entsprechen, um in Zementwerken eingesetzt werden zu können.
Genehmigt ist bei ZKW Otterbein seit 2008 der Einsatz von Alternativbrennstoffen aus Biomasse im Rahmen der Zementproduktion mit einem Anteil bis zu 60% an der Feuerungswärmeleistung und wird seitdem sicher praktiziert. Grundsätzlich ist in den Genehmigungen zum Einsatz von biomassehaltigen Alternativbrennstoffen genau festgelegt, welche Beschaffenheit und Qualitätsmerkmale die eingesetzten Brennstoffe aufweisen müssen.


Zur Einsparung von CO2-Emissionen legen wir den Fokus auf klimafreundliche Alternativbrennstoffe, die bis zu 100% aus CO2-neutraler Biomasse bestehen: neben den bereits genehmigten biomassehaltigen Brennstoffen Fluff, Tiermehl und Trockenklärschlamm soll zukünftig auch klimaneutrale Holzspäne als Brennstoff genehmigt werden und zum Einsatz kommen.

Die derzeitig genehmigten Alternativbrennstoffe „ölverunreinigte Bleicherde“ und „Flugasche“ wurden in den vergangenen Jahren nicht eingesetzt und sollen auch künftig nicht mehr eingesetzt werden. Der zukünftige Einsatz dieser Stoffe wird daher im Rahmen des Genehmigungsverfahrens nicht beantragt.


Die Art der Anlieferung der Alternativbrennstoffe erfolgt unverändert gegenüber dem heutigen Stand in Fahrzeugen in geschlossenen Transporteinrichtungen (Siloauflieger oder Schubbodenauflieger, sog. „Walking-Floor-Auflieger). Auch die Art der Lagerung im Werk bleibt unverändert: Je nach Beschaffenheit werden die Brennstoffe in dafür geeigneten und zugelassenen Silos oder Andockstationen für Walking-Floor-Auflieger gelagert und der Produktion zugeführt. Zugehörig sind Wiege- und Fördereinrichtungen, um die Brennstoffe mit der notwendigen Präzision in den Prozess einbringen zu können, und somit der Regelung der Anlage zur Kreislaufentlastung gerecht zu werden.

Die vorhandenen Lager- und Dosiereinrichtungen für den Einsatz von Kohlenstaub, Tiermehl und Trockenklärschlamm (bestehende Silos) sowie Fluff (bestehende Andockstationen für Walking-Floor-Auflieger) werden nicht verändert. Neu hinzu kommen zwei weitere Andockstationen für Walking-Floor-Auflieger, um der voranschreitenden Substitution von Kohle Rechnung zu tragen.

Die Annahmeboxen für die Walking-Floor-Auflieger sind seitlich mit elastischen Gummiabdichtungen verkleidet, wodurch der Auflieger formdicht abgeschlossen wird. Die Anlage wird von drei Seiten eingehaust. Durch das dichte Anliegen des Aufliegers tritt kein Alternativbrennstoff aus. Die Lager- und Einsatzmenge richtet sich nach dem Energiebedarf der Produktion.

Folgende Abbildung visualisiert eine Annahmestation für Walking-Floor-Auflieger:

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Die bei OTTERBEIN eingesetzten bzw. für den Einsatz vorgesehenen klimafreundlichen Alternativbrennstoffe weisen im Gegensatz zu fossilen Energieträgern (bspw. Kohle, Gas) einen hohen biomassehaltigen Anteil auf (je nach Brennstoff bis zu 100% Biomasse).

Der Einsatz von Alternativbrennstoffen aus Biomasse hilft, auf fossile Energieträger im Rahmen der Zementklinkerproduktion zu verzichten („Kohleausstieg“). Der Umstellung auf einen CO2-freien Energiemix kommt im Sinne des Klimapfades der Bundesregierung sowie der Transformation unserer Industrie hin zur Klimaneutralität eine entscheidende Bedeutung zu. Durch den verstärkten Einsatz von klimafreundlichen Alternativbrennstoffen aus Biomasse statt Kohle wird somit ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit der Zementproduktion, zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zum Klimaschutz geleistet.

Zudem erfüllen klimafreundliche Alternativbrennstoffe aus Biomasse einen wichtigen Beitrag im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Aufgrund der hohen Temperaturen im Zementwerk kann die Biomasse rückstandsfrei genutzt werden. Neben der thermischen Nutzung erfolgt dabei auch eine vollständige stoffliche Nutzung der eingesetzten biomassehaltigen Alternativbrennstoffe, wodurch zusätzlich natürliche Ressourcen geschont werden.

Umfangreiche Untersuchungen und der langjährige Einsatz von verschiedensten Alternativbrennstoffen in der Zementindustrie haben gezeigt, dass die Qualität des Endprodukts "Zement" durch ihren Einsatz nicht negativ beeinflusst wird und gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz geleistet wird. Die hohen Qualitätsanforderungen für die Alternativbrennstoffe, die extrem hohen Temperaturen von über 2000 °C im Zementwerk und die eingesetzte Verfahrens- und Umwelttechnik stellen sicher, dass deren Einsatz umweltverträglich und schadlos erfolgt.

Negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Umwelt, Gesundheit und die Qualität des Zementes sind durch den Einsatz von Alternativbrennstoffen nicht zu erwarten. Dies zeigen auch die umfangreichen Emissionsprognosen, die von qualifizierten Fachexperten im Vorfeld zum Genehmigungsverfahren angefertigt wurden. 


Umfangreiche Untersuchungen und der langjährige Einsatz von verschiedensten Alternativbrennstoffen in der Zementindustrie haben gezeigt, dass die Qualität des Endprodukts "Zement" durch ihren Einsatz nicht negativ beeinflusst wird. Auch der jahrelange Einsatz von Alternativbrennstoffen bei uns im Werk hat zu keiner negativen Qualitätsveränderung unserer hochwertigen Zemente geführt. Dies wird u.a. durch unser werkseigenes Labor, externe Labore sowie unabhängige Qualitätsmanagementaudits bestätigt.

Damit ist auch zukünftig beim verstärkten Einsatz eines klimafreundlichen und CO2-reduzierten Brennstoffmixes das bekannt hohe Qualitätsniveau der OTTERBEIN-Zemente gewährleistet. 


Alternativbrennstoffe sind Brennstoffe, die aus speziell aufbereiteten Materialien (bspw. nicht-recycelbare Produktions- oder Gewerbereststoffe) - häufig mit hohen Anteilen von CO2-neutraler Biomasse - auf Basis von strengen Qualitätsstandards und einer exakten Spezifikation mit Blick auf Biomassegehalt, Zusammensetzung, Heizwert, Feinheit usw. hergestellt werden. Alternativbrennstoffe müssen von ihrer chemischen Zusammensetzung sowie von der Materialbeschaffenheit festgelegten Qualitätskriterien entsprechen, um in Zementwerken eingesetzt werden zu können.

Das Regierungspräsidium Kassel als zuständige Genehmigungsbehörde prüft, welche Brennstoffe eingesetzt werden und über welche Stoffeigenschaften diese verfügen. Grundsätzlich ist in den Genehmigungen zum Einsatz von Alternativbrennstoffen genau festgelegt, welche Beschaffenheit und Qualitätsmerkmale die eingesetzten Brennstoffe aufweisen müssen. Auf dieser Basis werden bei ZKW OTTERBEIN alle eingesetzten Brennstoffe bei jeder Anlieferung kontrolliert. Zusätzlich zur internen Qualitätsüberwachung werden regelmäßige Analysen in externen Laboren durchgeführt. Durch kontinuierliche Analysen und eine lückenlose Überwachung wird stets die Einhaltung der strengen Qualitätsvorgaben gem. den Genehmigungen sichergestellt. 


Generell ist der Einsatz von Alternativbrennstoffen in Deutschland nur mit einer behördlichen Genehmigung möglich. Für Zementwerke, die Alternativbrennstoffe einsetzen, gelten die Emissionsgrenzwerte der siebzehnten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (17. BImSchV), die weltweit zu den strengsten Umweltgesetzen zählt.

Im Rahmen einer Genehmigung ist ferner exakt festgelegt, welche Art, Qualität und Menge an Alternativbrennstoffen eingesetzt werden darf. Hierbei unterliegen die eingesetzten Brennstoffe kontinuierlichen Analysen und einer lückenlosen Überwachung, sodass stets die Einhaltung der strengen Qualitätsvorgaben sichergestellt ist. Die definierten Qualitätsanforderungen für die Alternativbrennstoffe stellen sicher, dass deren Einsatz im Sinne der Genehmigungen umweltverträglich und schadlos erfolgt. 


Im Rahmen der Produktion an unserem Standort werden nur qualitätsgesicherte Alternativbrennstoffe aus Biomasse eingesetzt, die für den Einsatz in Zementwerken geeignet sind. Die Alternativbrennstoffe führen deshalb und aufgrund der bei Zementöfen herrschenden Verbrennungsbedingungen und hohen Termperaturen zu keiner relevanten Veränderung der Luftemissionen. Negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Umwelt, Gesundheit und die Qualität des Zementes sind durch den Einsatz von Alternativbrennstoffen aus Biomasse nicht zu erwarten. Dies zeigen auch die umfangreichen Emissionsprognosen, die von qualifizierten Fachexperten im Vorfeld zum Genehmigungsverfahren angefertigt wurden.

Im Gegenteil: Mit dem Vorhaben "OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023" werden nicht nur die Luftemissionen deutlich gesenkt , sondern durch die Einsparung von mehreren tausend Tonnnen CO2-Emissionen pro Jahr ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.


Im Rahmen des Genehmigungsantrages ist die Erhöhung der genehmigten Einsatzrate von klimafreundlichen Alternativbrennstoffen aus bis zu 100% Biomasse geplant. Im Sinne des Klimaschutzes liegt der Fokus dabei auf CO2-neutraler Biomasse: neben den genehmigten Brennstoffen Fluff, Tiermehl und Trockenklärschlamm soll zukünftig auch klimaneutrale Holzspäne als Brennstoff genehmigt werden und zum Einsatz kommen.

Die Veränderung im Brennstoffmix und die Erhöhung der genehmigten Einsatzrate gegenüber dem Status-Quo soll nach erfolgter Installation und erfolgreicher Inbetriebnahme der HGF-SCR-Anlage und der Anlage zur Kreislaufentlastung erfolgen, so dass das bestmögliche Abgasreinigungskonzept vorher umgesetzt sowie ein stabiler und energieeffizienter Ofenbetrieb gewährleistet ist.


Hüttensand ist ein Kuppelprodukt der Roheisenherstellung in der Stahlindustrie. Hüttensand ist aufgrund seiner latent-hydraulischen Eigenschaften ein besonders geeigneter und CO2-neutraler Sekundärrohstoff für die Zementherstellung. Er ist daher bestens geeignet, um Zementklinker bis zu einem gewissen Anteil gem. der gültigen Zementnormen zu substituieren und auf diesem Wege den CO2-Fußabdruck des Zements senken.


Durch die Substitution von Klinker im Zement durch CO2-freie Zementbestandteile wie Hüttensand und Hüttensandmehl wird eine Verringerung des spezifischen CO2-Fußabdrucks pro Tonne Zement erreicht („klinkereffiziente Zemente“). Hüttensand kommt zum Teil bei der Herstellung unserer CO2-reduzierten Kompositzemente (CEM II-, CEM III-Zemente) zum Einsatz und ist dort aufgrund seiner latent-hydraulischen Eigenschaften und seines Festigkeitsbeitrags ein besonders geeigneter Sekundärrohstoff.

Durch ihren Einsatz in der Zementherstellung wird der Hüttensand im Sinne des Kreislaufgesetztes einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Der Einsatz von Hüttensand im Rahmen der Zementherstellung ist überdies ein wichtiger Hebel zur Schonung von natürlichen Ressourcen vor Ort.


Das Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ soll im Jahr 2023 an den Start gehen.

Dazu wird ein Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz durchgeführt, welches im Jahr 2022 entsprechend des gesetzlich festgelegten Verfahrensablaufs durchlaufen wird. Für das Genehmigungsverfahren wurde eine Öffentlichkeitsbeteiligung beantragt. Somit wird gewährleistet, dass die Öffentlichkeit umfassend und transparent informiert und in das Genehmigungsverfahren einbezogen wird.


Für das formale Genehmigungsverfahren ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen. Somit wird gewährleistet, dass die Öffentlichkeit umfassend und transparent informiert und in das Genehmigungsverfahren einbezogen wird.

Um zusätzlich zum formalen Genehmigungsverfahren Informationsmöglichkeiten zu schaffen, wurde auf der Unternehmenswebseite zum Nachbarschaftsdialog ein neuer Bereich online gestellt, der umfassend über das Vorhaben „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ informiert (www.zkw-otterbein.de/nachbarschaftsdialog). Ferner besteht das Angebot für einen persönlichen Austausch in der regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunde (weitere Infos unter: www.zkw-otterbein.de/buergersprechstunde). Nach Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist im Jahr 2023 zudem ein Tag der offenen Tür geplant.

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